Brandenburger Jakobswege Aktuelles

"Weglaufen ist manchmal erlaubt" - Pilgertour durch Ostbrandenburg

Ende Juni 2022 hieß es wieder "Wanderrucksack packen, Wanderschuhe schnüren und los!" - aber nicht allein, sondern in der Gemeinschaft.

Die Jakobusgesellschlaft Brandenburg-Oderregion organisierte 2,5 Pilgertage vom 24.-26. Juni von Frankfurt/Oder-Rosengarten bis Hangelsberg.

Freitag Nachmittag war Treff in Frankfurt/Oder-Rosengarten, von wo wir nach Pillgram pilgerten. Waren wir uns alle wirklich bewusst, auf ganz alten Handelsstraßen und Pilgerwegen unterwegs gewesen zu sein? Pillgram blickt auf eine bewegende Geschichte zurück, da diesen Ort schon vor Jahrhunderten Pilger querten mit vollster Entbehrung und mit dem Ziel vor Augen, Santiago de Compostela zu erreichen.

In Pillgram wurden wir herzlichst und sehr humorvoll von der Eigentümerin der Pension am Anger begrüßt und sofort lieb umsorgt mit Essen und Getränken. Die Gruppe plauderte, lernte sich und den Ort Pillgram kennen, bevor die Bettenplanung bevorstand. Es fühlte sich an wie eine Klassenfahrt!

Am nächsten Tag liefen wir frisch gestärkt und nach einem morgendlichen Gottesdienst über Jacobsdorf schweigend nach Briesen, wo wir eine Mittagspause einlegten, die Gemeinde uns empfing und wo uns die Kirche geöffnet wurde. Ein Pilger schenkte uns ein kleines Orgelkonzert, wo alle kurz in sich gingen. Weiter folgten wir dem Weg - immer geradeaus durch den Wald - nach Berkenbrück, unserer heutigen Bleibe. Ein Teil der Gruppe übernachtete in Ferienwohnungen und ein anderer Teil im Heu. Das war ein richtiges Abenteuer!

Wir badeten in der Spree, stärkten uns, saßen und sangen zusammen, lauschten Geschichten und läuteten die Nacht im Heu ein.
Nun stand schon der Sonntag vor der Tür und wir pilgerten nach einem frühen Frühstück los. Wir hatten nämlich noch einen Termin - um 10 Uhr wollten wir beim Gottesdienst in Fürstenwalde/Spree sein, wo wir eine Gesangseinlage zu absolvieren hatten mit folgendem Vers "Wechselnde Pfade, Schatten und Licht; alles ist Gnade, fürchte Dich nicht." Der Gottesdienst wurde mit einem Abendmahl abgeschlossen. Die Kirche war so angenehm kühl, ganz entgegen gesetzt zu den heißen Temperaturen auf dem Weg nach Hangelsberg. Unterwegs stärkten und badeten wir nochmal an der "Großen Tränke", wo die Fürstenwalder Spree, Müggelspree und der Oder-Spree-Kanal aufeinander treffen.

In der Sonne an der Müggelspree traten wir den finalen Marsch nach Hangelsberg an, wo wir ein kühles Getränk genossen. Anschließend trennten sich die Wege der Gruppe - ähnlich wie bei unserer Jakobsmuschel mit ihren Strahlen flogen die Pilger wieder in alle Richtungen aus. Bis auf ein Wiedersehen und es soweit ist, dass sich die Muschelstrahlen wieder treffen.
Es war eine kurzweilige Zeit, die uns Pilger eine kurze Auszeit des Alltags erleben ließ.

 
 
 
Text/Fotos: Maria Feske
Fotos: Teilnehmer der Pilgergruppe

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